Wir feiern die Sakramente:
Taufe
Das Sakrament der Neugeburt als Kind Gottes
Ein Kind kommt zur Welt.
Eine Lebensgeschichte beginnt. Wünsche und Hoffnungen stehen am Beginn dieses Lebens, von dem wir nicht wissen, was es bringen wird. Wenn die Mutter das Kind an die Brust legt, wenn der Vater es auf den Arm nimmt, so zeigen die Eltern schon in den ersten Lebensstunden, dass sie sich das Leben des Kindes zu ihrem Anliegen machen. So getragen und geborgen kann dieses Kind wachsen.
Ein Kind wird getauft.
Wasser ist Symbol des Lebens. Es reinigt. Das Kind wird hineingeboren in die "Erbengemeinschaft" der Menschheit, ohne persönliche Schuld auch berührt von Versagen, Fehler und Sünde der Menschen. In der Taufe wird es in einen erlösenden Lebenszusammenhang gestellt.
Dies wird in der Taufe mit den Worten ausgesprochen:
N., ich taufe dich
im Namen des Vaters
und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
....im Namen des Vaters
In der Liebe der Eltern erfährt das Kind Gott. Wie einem Vater, wie einer Mutter ist Gott das Leben des Kindes ein Anliegen. Der Mensch ist sein Geschöpf, das ihm wichtig ist, das er liebt, das er begleitet, dem er eine Verheißung mit auf den Weg gibt. Ziel dieses Lebens ist nicht der Tod und das Sterben, sondern ewiges Leben und Auferstehung. Was angst und bang macht in dieser Welt- mit Gott kann es durchgetragen und überwunden werden.
....und des Sohnes:
Jesus Christus, der auferstandene Herr, hat seinen Jüngern den Auftrag zu taufen gegeben. Er lebte, litt und starb für die Menschen. Seine Auferstehung befreit zu neuem Leben. Wie alle Getauften ist das Kind eingeladen, in der Gemeinschaft mit Jesus Christus zu leben.
....und des Heiligen Geistes:
"Lebendigmacher" wird er genannt. Feuer und Sturm sind seine Zeichen; ein Geist, der neues Leben schafft. So können wir Gott unseren Vater nennen und leben in einer neuen "Erbengemeinschaft", in seiner Kirche als Söhne und Töchter. Der Geist Gottes will uns zusammenführen und stärken, ermutigen und den Weg zeigen.
Ein Kind ist getauft.
Es ist ein Kind Gottes, gesegnet und für andere ein Segen; gesalbt und ausgestattet mit unauslöschlicher Würde. Bei Gott und den Menschen hat es Namen und Ansehen und ist verbunden mit allen Christen. Im Geiste Jesu Christi soll es Kirche und Welt mitgestalten. Im Sakrament der Firmung wird dies später besiegelt.
Firmung
Die Firmung oder das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche
Zum Sakrament der Firmung
Geführt vom Heiligen Geist
Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf den Heiligen Geist! - mit diesem Auftrag hat Jesus seine Jünger zurückgelassen. Etwa hundertzwanzig Menschen haben diesem Wort vertraut. Sie sind zusammen geblieben; sie haben gemeinsam gebetet und sich fünfzig Tage aufndas Pfingstfest vorbereitet.
Was Jesus ihnen zum Abschied gesagt hat, ging in Erfüllung. Am Pfingstfest wurde ihr Leben verwandelt. Sie spürten eine Kraft - die Heilige Schrift spricht in Bildern vom Brausen eines heftigen Sturmes, von Feuerzungen, vom Reden in fremden Sprachen. Eine Bewegung entstand, und viele fragten staunend: Was hat das zu bedeuten? Petrus konnte ihnen dann sagen: Hier wirkt der heilige Geist. Er ist eine Kraft, die jeder empfängt, der den gekreuzigten Jesus als seinen Herrn anerkennt und an ihn glaubt.
Verbunden mit der Kirche
Was ist an Pfingsten geschehen? Aus ängstlichen Menschen sind Apostel geworden. Die am Ölberg davon gelaufen, die Angst hatten, sich unter dem Kreuz zu Jesus zu bekennen, werden Boten Christi. Das Schcksal Jesu und seiner Kirche wird zu ihrem eigenen. Ihre Sehnsucht ist, Christus immer ähnlicher zu werden; ihre Erfahrung ist, dass sie - wie Paulus es ausdrückt - Christus angezogen haben.
Angefangen hat dieser Weg in der Lebensgemeinschaft mit dem irdischen Jesus. Pfingsten ist ein neuer Schritt. Der Heilige Geist macht die Jüngergemeinschaft erwachsen und lässt sie als Kirche Jesu Christi sichtbar und wirksam werden. Die Kirche nimmt nun ihren Weg durch die Zeit.
Berührt und gesalbt
Was an Pfingsten geschehen ist, geschieht im Sakrament der Firmung. Die Zeichen und Worte der Firmspendung bringen zum Ausdruck: Jetzt handelt Gott. Er schenkt seinen heiligen Geist. Er gibt ihn allen, die darauf warten und sich danach sehnen. Der Bischof breitet die Hände aus und ruft den Heiligen Geist auf die Firmlinge herab. Er zeichnet das Kreuz auf die Stirn des Firmlings, salbt ihn mit Öl (Chrisam) und spricht die Worte: >>Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den heiligen Geist.<< Denn der Firmling gehört zu dem Volk , von dem der erste Petrusbrief sagt: >> Ihr seit ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Egentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der auch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.<< (1 Petr 2.9) Der Firmling hat also den Auftrag, mit dem Volk Gottes zu leben und für Christus Zeugnis zu geben.