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Vor vierzig Jahren wurde Bischof Adolf Schmitt in Bulawayo ermordet. – Julian Bedner leistet zurzeit im Kilianeum bei der Kirchlichen Jugendarbeit der Diözese Würzburg seinen Bundesfreiwilligendienst. In seiner Seminararbeit am Friedrich-König-Gymnasium befasste er sich von 2014 bis 2016 mit dem Leben und Wirken von Bischof Adolf Schmitt, geb. am 20. April 1905 in Rimpar.

Die Motive des Mordes sind unbekannt…

 

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Vor vierzig Jahren wurde Bischof Adolf Schmitt in Bulawayo ermordet.

Im Anschluss an eine Gedenkfeier in der Kirche St. Peter und Paul las Bedner am 5. Dez. 2016, dem vierzigsten Jahrestag des Todes von Bischof Adolf Schmitt, die achtzehnseitige Arbeit in dem nach ihm benannten Pfarrzentrum vor.

In seiner Arbeit behandelte Bedner u.a. Schmitts Jugendzeit im Aloysianum in Lohr, sein Studium mit folgender Priesterweihe in Würzburg sowie von seine Entsendung im Jahr 1938 nach Detroit/ USA. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf Schmitts priesterlichem Wirken in Bulawayo, wo er zunächst in den 1930er Jahren als Kaplan mit großem Engagement seine pastoralen Pflichten erfüllte und nach seiner Zeit in den USA ab 1951 als in der südafrikanischen Diözese als erster Bischof amtierte. In seiner Amtszeit konnte er den dort 1951 bestehenden zwei Pfarreien neun weitere hinzufügen und den Bau vier Krankenhäuser abschließen sowie Schulen und Kindergärten errichten. Aus gesundheitlichen Gründen trat er im Jahr 1974 vom Bischofsamt zurück und lebte fortan auf einer Missionsstation in Bulawayo.

Was letztlich die Motive für den Mord vom 5. Dez. 1976 waren, ist (für Bedner) nicht endgültig geklärt. Drei Gründe sind naheliegend: Mit dem Anschlag am genannten Dezembertag wollte man mit Schmitt gezielt den ersten Bischof von Bulawayo treffen. Die Freischärler verfolgten Seelsorger und Ordensleute der römisch-katholischen Kirche und trafen quasi zufällig den emeritierten Missionsbischof. Weiterhin kann Folgendes ein Grund sein: Es handelt sich um einen bewaffneten Raubüberfall, den u.a. Schmitt mit seinem Leben bezahlte, weil er sich in einer kurzen Auseinandersetzung mit den Freischärlern mutig zu seinem Glauben bekannte.

Neben der nach ihm benannten Straße in der Rimparer Ortsmitte erinnert in der Pfarrkirche ein Bronzerelief an den Ehrenbürger der Marktgemeinde, der wie es im Antrag der Fraktion der Christlich-Sozialen Union im Marktgemeinderat (Richard Keidel, Alfred Beifuß; 25. Jan. 1971) hieß, durch sein langes und vorbildliches Wirken das deutsche Ansehen in der Welt vor allem nach dem II. Weltkrieg neu begründet habe. Im Chorraum des Würzburger Kiliansdomes steht neben der Statue des im Jahr 2011 seliggesprochenen Priesters Georg Häfner die Statue des Bischofs Adolf Schmitt.

Vielleicht gibt es in Archiven in Würzburg, Lohr oder Bulawayo oder von lebenden Menschen, die Schmitt persönlich kannten Hinweise, die hier weiterhelfen können…

Markus Kütt

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